Die Jahreshauptversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Quelle am 13. März 2023 ist mit 36 Teilnehmern gut besucht. Nach einem Totengedenken anlässlich der vier verstorbenen Mitglieder des letzten Jahres trägt der Vorsitzende des Vereins, Horst Brück, wesentliche Vorkommnisse aus dem letzten Jahr vor. Er hebt hervor, dass alle Veranstaltungen des Vereins gut besucht und zu aller Zufriedenheit absolviert worden sind, selbst die ganz kurzfristig anberaumte Wanderung um den Quelle-See, die nicht zuvor im Programm stand. Ein wesentliches Plus aller Veranstaltungen: eine gute Führung. Der HGV hat am Queller Sommer und am Weihnachtsmarkt teilgenommen, hat verschiedene Informationstafeln aufgestellt (Rennplatz, Hünenburg, Gemeinschaftshaus, in Kürze auch Turnhalle Gottfriedstraße) und sorgt für Furore mit seinem Internet-Auftritt (180000 Klicks in 2022).

Die Zusammenarbeit mit den Heimatvereinen Senne und Brackwede beginnt zu fruchten – nicht nur die Vorstände, sondern auch die Mitglieder fangen an, an Veranstaltungen der ortsfremden Vereine teilzunehmen. Mit einer Stern-Radtour zu Ramsbrocks Hof wird diese Entwicklung auch 2023 weiterhin aktiv gefördert.

Horst Brück weist darauf hin, dass im Archiv 26000 Zeitungsartikel über Quelle lagern und die vereinseigene Bibliothek 1800 Bücher und Zeitschriften fasst, die der Öffentlichkeit zugängig sind. Er bedankt sich bei der Firma Gieselmann, die viele Angelegenheiten des Vereins sponsert, so den Heimatkalender, von dem für 2023 von 300 gedruckten Exemplaren 293 verkauft werden konnten.

Im Anschluss daran legt Kassenwartin Irmgard Kügler dar, dass die finanzielle Situation des Vereins gut sei und das Vermögen teils bei der Sparkasse und teils bei der Volksbank festgeschrieben ist. Prüfer Dieter Kleiber bestätigt eine gute Kassenführung und beantragt die Entlastung des Vorstands, die bei Stimmenthaltung des Vorstands auch einstimmig gewährt wird.

Den Abschluss der Veranstaltung bildet ein Vortrag unseres Vereinsmitglied Heinrich Büsemeyer über den Lehrer Heinrich Christoph Lütgert, der von 1821 bis 1871 Lehrer in Quelle war. Lütgert hatte auf den 40-Morgen-Hof seiner Frau eingeheiratet und später die umworbene Lehrerstelle in Quelle durch das Versprechen erhalten, einen Schulraum auf eigene Kosten zu errichten. Etwa 110 Schüler werden in vier Vormittagsstunden täglich in Quelle unterrichtet, dazu kommen die Kinder der Schule Ummeln 2, für die er nachmittags zu sorgen hatte. Eine Stunde beträgt der Weg zwischen den beiden Schulen, den er sommers wie winters täglich zu Fuß zurücklegen muss. Büsemeyer belegt seinen Vortrag mit Zitaten der Zeit und mit Bildmaterial; dazu ordnet er Lütgerts Lebensdaten in die gleichzeitige Datenwelt der näheren und weiteren Geschichte Deutschlands und Europas ein. Er erhält für seine Ausführungen einen lang anhaltenden Beifall sowie vom Verein ein kleines Geschenk.