Quelle hat einen Otto-Tönsgöke-Weg

Der Heimat- und Geschichtsverein Quelle e.V. hat sich ausführlich mit den beiden Ehrenbürgern der Gemeinde Quelle, dem langjährigen Bürgermeister Otto Tönsgöke und dem Unternehmer Paul Schwarze beschäftigt. Dabei ist aufgefallen, dass Paul Schwarze eine Straße hat, Otto Tönsgöke aber keine. Dafür hat der Verein  eine Lösung gesucht und gefunden. In einem Antrag an die Bezirksvertretung Brackwede vom 10. 11. 2019 führt der Verein aus:

„In unserem Ortsteil gibt es eine Fuß- und Radweg, der die Wilfriedstraße und das daran hängene Wohngebiet mit der Borgsenallee, der Biohof Bobbert, dem großen Spielplatz unterhalb der Gänsewiese und der Finnbahn verbindet.

Er hat die Katasterbezeichung Gemarkung Quelle, Flur 4 Flurstück 2435.

Gegenwärtig wird der Weg mit Straßenlampen versehen, worum sich die Bezirksvertretung dankenswerterweise lange bemüht hat.
Wir möchten an dem Weg nicht nur einen Bank zum Andenken an unser im letzten Jahr verstorbenes Vorstandsmitglied Helma Upmann aufstellen ( vgl. das beigefügte Schreiben an den Bezirksamtsleiter ), sondern sind auch der Meinung, dass der Weg einen Namen erhalten sollte.

Wir beantragen daher, den Weg „ Otto-Tönsgöke-Weg“ zu benennen.

Otto Tönsgöke ist der erste von zwei Ehrenbürgern, die die Gemeinde Quelle gehabt hat. Der zweite Ehrenbürger, der Unternehmer Paul Schwarze, ist durch die „Paul-Schwarze-Straße“ geehrt worden, die von der Carl-Severing-Straße zum Campingplatz führt. Für den ersten Ehrenbürger Otto Tönsgöke, fehlt eine entsprechende Ehrung. Wir meinen daher, dass durch die Benennung des Weges die Erinnerung an Otto Tönsgöke wach gehalten werden kann und wären dankbar, wenn die Bezirksvertretung Brackwede unserem Antrag zustimmen könnte.
Das Namensschild sollte einen erklärenden Zusatz erhalten. Wir könnten uns vorstellen: „Otto Tönsgöke 1889 – 1963 langjähriger Bürgermeister in Quelle und Ehrenbürger der Gemeinde Quelle“.

Die Auswahl des Wegs war davon bestimmt, einen Bezug zu der Wohnung von Tönsgöke herzustellen ( er wohnte in der Gottfriedstraße ), aber eine Umbenennung zu  vermeiden, die ja Änderungen bei den dort lebenden Bürgern nach sich gezogen hätte.

Die Bezirksvertretung Brackwede hat den Antrag am 21.11. 2019 zur Beratung in eine Arbeitsgruppe verwiesen, weil zur gleichen Zeit ein Antrag auf Ausweisung eines Wohngebiets zwischen der Wilfriedstraße und dem Biohof Bobbert gestellt worden war.

Am 16. 01. 2020 hat die Bezirksvertretung Brackwede dem Antrag zugestimmt, die Benennung aber aufgeschoben, bis die Planung des Wohngebiets fertiggestellt ist und eine Beschlußvorlage der Fachverwaltung ( das Amt für Geoinformation und Kataster - Amt 62 ) vorgelegt worden ist.

In der Folgezeit ist der Antrag auf Ausweisung des Wohngebiets in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert worden, zur Erhaltung der Frischluftschneise haben sich insbesondere Umweltgruppen dagegen ausgesprochen. Das hat der Stadtentwicklungsausschuß zum Anlass genommen, die Planung abzulehnen. Daraufhin ist infolge einer Nachfrage des Heimat- und Geschichtsvereins Quelle das Bezirksamt Brackwede tätig geworden und hat beim Amt 62 eine Beschlußvorlage über die Benennung des Wegs angefordert. Diese Vorlage ist dann am 20. 08. 2020 in der Bezirksvertretung Brackwede unter TOP 14 einstimmig beschlossen worden.

Die Umsetzung hat dann doch noch lange gedauert, teils, weil Corona die Verwaltung entschleunigt hat, teils, weil das zuständige Amt richtigerweise gewartet hat, bis eine Reihe von Straßen- und Wegeschildern zu bestellen waren. So kam dann erst im August 2021 die Mitteilung, dass die Schilder installiert waren. Aber, Schreck lass nach, als der Verfasser die Wilfriedstraße entlang fuhr, sah er kein Schild. Was war da los? Der Trupp des Umweltbetriebs hatte praktischerweise die neue Straßenlampe, die den Weg beleuchtete, zum Anschrauben benutzt. Die steht aber von der Wilfriedstraße hinter der ersten Biegung, also von dort nicht sichtbar. Ein Telefonat mit dem zuständigen Mitarbeiter des Amts 62 und der Hinweis, dass am Anfang des Wegs ein Straßenschild steht, das das Schild aufnehmen kann, brachte auf kurzem Weg die Lösung. So hat auch Tönsgöke seinen Namen im Straßen- und Wegesystem von Quelle erhalten.

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