Die Turnhalle an der Gottfriedstraße

Unzählige Queller Schulkinder, Sportlerinnen und Sportler haben die Turnhalle an der Gottfriedstraße als Lernort für Schul- und Vereinssport kennengelernt. Doch kaum jemand kennt ihre Geschichte.

Im September 1926 beschloss der Queller Gemeinderat, die notwendigen Räume und das erforderliche Gelände für die Turn- und Sportbewegung in Quelle bereitzustellen. Geschaffen wurde ein ca. 2 ha großer Sportplatz; am 25. Juni 1927 konnte die nach den Plänen des Brackweder Architekten Ewald Krüger im Bauhausstil („Neue Sachlichkeit“) errichtete Turnhalle eingeweiht werden.
Nach der Machtübernahme durch die NSDAP fanden hier die Gemeinderatssitzungen statt. 1941 war für kurze Zeit auch ein Kindergarten eingerichtet; schon bald aber wurde die Halle zum Übernachtungsquartier für Soldaten einer Panzereinheit mit Küche und Reparaturwerkstatt für Kriegswaffen. 

Nach 1945 mussten vorübergehend wieder Verwaltungsräume bezogen werden, da die Zahl der Gemeindebediensteten durch Flüchtlings- und Wohnungsfürsorge stark angestiegen war. Erst 1956 wurde das neue Verwaltungsgebäude an der Carl-Severing-Straße errichtet.

In den 1950er Jahren fanden in der Turnhalle die jährlichen Ausstellungen des Obst- und Gartenbauvereins Quelle statt – teilweise verbunden mit einer Gewerbeschau der Queller Kaufleute. Die Halle diente auch als Jugend-Treffpunkt der Queller „Falken“. Bis 2017 fanden in der Turnhalle die jährlichen Vereinsschauen der Rassegeflügelzüchter statt. In den 1980er Jahren hatten auch TuS Quelle und SPD-Ortsverein zum „Tanz in den Mai“ in die Turnhalle eingeladen.

Seit einigen Jahren wird von der Verwaltung geprüft, ob das fast 100 Jahre alte – zwischenzeitlich aber mehrfach renovierte – historische Gebäude durch einen Neubau ersetzt werden kann. 

1949 wurde der neu gestaltete Sportplatz fertig gestellt, ab 1960 mit Umlaufbahn und Asche-Belag versehen und mit Flutlichtanlage und Stehtribünen ausgestattet. 2017 konnte die Einweihung des Kunstrasenplatzes als „Christian-Hampel-Platz“ gefeiert werden – zum Gedenken an den verstorbenen 1. Vorsitzenden des TuS Quelle.